Seite 16 von 16 Geschichte der Bierproben
Es ergab sich einst im September 1993, als man auf die Idee kam, ein solches Verfahren in Form einer ansprechenden Veranstaltung durchzuführen. Ausschlaggebend war, dass man sich bei dem heimischen Angebot nicht einigen konnte...Flugs war das erste Seminar durchgeführt, und es ward Gefallen daran gefunden. Da erinnerte sich der Autor an eine vor Jahren im Playboy gelesene Adresse eines, wenn nicht des größten, Bierhändlers in Darmstadt. Telefonisch brachte er auf Umwegen, auch über die Darmstädter Polizei, dessen genaue Adresse in Erfahrung, und man fuhr dorthin, um Material für ein zweites Seminar zu besorgen, das dann auch ein voller Erfolg wurde.
Und so wurde diese Idee weiterverfolgt. Die Teilnehmer der Seminare brachten nun von Reisen ins Ausland, aus den Getränkemärkten, den Kaufhäusern, von Freunden etc. Proben in den - mitunter - köstlichsten Ausführungen mit.
Die Seminare werden noch immer durchgeführt; der Vorrat der Händler scheint gar unerschöpflich zu sein... PROST!
Bezüglich Bierverbrauch je Kopf und Jahr führt die Bundesrepublik Deutschland mit ein oder zwei anderen Ländern die Tabelle immer an, wobei es aber innerhalb des Landes durchaus Unterschiede gibt. Im Norden wird weniger Bier getrunken als im Süden, und man nimmt dazu auch kleinere Gläser (0,2 oder 0,3 l). Ob der jeweilige durchschnittliche Bierverbrauch oder die entsprechende Größe der Gläser die Ursache sind oder umgekehrt, muss jedoch dahingestellt bleiben. Für jeden Biertyp gibt es darüber hinaus sowohl in Süd- wie auch in Norddeutschland spezielle Gläser in einer ganz bestimmten Form.
Die meisten deutschen Biere werden kühl serviert, doch auch hier gibt es geringe lokale Abweichungen. An warmen Tagen sind kleinere Gläser praktischer; es sollte nicht lange stehen. Trotzdem wird gerade auch in Süddeutschland, wo es im Sommer sehr heiß werden kann, oftmals aus Halbliter- oder Litergläsern getrunken, und auf Volksfesten bekommt man sogar oft nur ein Literglas, eine so genannte Maß. Diese Krüge aus Glas oder Keramik sind aber nur dann richtige Maßkrüge, wenn sie auch einen Deckel haben.
Größte Einzelbrauerei der Welt ist die 1873 gegründete Adolph Coors Company in Golden/Colorado, USA; ihr Ausstoß liegt bei mehr als 15 Mio. hl.
Die südlichste Brauerei der Welt liegt in Chile auf dem 53,1° südlicher Breite; es ist die Cerveceria Polar-Malterias Unidas S.A. in Punta Arenas.
Die nördlichste Brauerei der Welt liegt in Norwegen auf dem 69,42° nördlicher Breite; es ist die 1877 gegründete L. Macks Ølbryggeri & Mineralwandfabrik A/S in Tromsø.
In Deutschland werden von den 1364 Brauereien 5000 bis 6000 verschiedene Markenbiere auf den Markt gebracht. Sie sind zu unterteilen in zwei Bierarten (unter- und obergärig), fünf Biergattungen (Einfach-, Schank-, Voll-, Stark- und Leichtbier) sowie in mehr als zwei Dutzend Biersorten (u.a. Pils, Export, Alt oder Weißbier).
In der Coburger Gegend war es Brauch, das zum eigenen Hausgebrauch gebraute Bier in den aus gewaltigen Steinquadern gebauten und daher sehr kühlen Türmen der Dorfkirchen einzulagern. Man musste dies im Jahre 1555 verbieten, weil die Bauern, wenn sie ihr Gebräu zu Pfingsten aus diesen originellen Bierkellern holten, nicht mehr zur Predigt kamen, ja - wie es heißt - sich des Öfteren wegen ihres Bieres in der Kirche beschimpften und sogar handgreiflich wurden.
Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts - die Bierqualität ließ oft sehr zu wünschen übrig - trug man sich mit dem Gedanken, wie im Bairischen Eilboten berichtet wird, ein Konversationslexikon für Gastwirtschaften herauszugeben. Darin sollte eine vollständige Übersicht aller Gaststätten und ihrer Preise, zumal der Bierpreise, zu finden sein. Recht seltsam mutet es jedoch dabei an, wenn man in diesem Büchlein liest: Wirte, in deren Wirtshäusern sich Wanzen befinden, werden mit einem roten Sternchen bezeichnet, und Gaststätten, wo der Gast geschnellt (betrogen) wird, werden mit drei Kreuzchen angedeutet sein, mit Ausnahme der Wirte in der Schweiz, wo man überall geschnellt wird, und drei Kreuzchen viel zu wenig wären.
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